===> KLIMA.

Klimawandel – ein Thema, wohl das bedeutsamste Thema unserer Tage. Keine Frage, viele Veränderungen in unserer heimischen Natur lassen sich mit „Klimawandel“ argumentativ einordnen und verdrängen.

Dabei werden kaum die von Menschen in letzten Jahrzehnten in unserer Natur ausgelösten Vorgänge mit in Betracht gezogen. Jeder, der mit offenen Augen und interessiert heimatliche Gefilde durchstreift, kann sich davon leicht überzeugen.

So trugen z.B. ausgedehnte Meliorationsmaßnahmen im Seelschen Bruch im Zusammenspiel mit ausgeprägten Trockenphasen zur steten Austrocknung bei. Das Seelsche Bruch ist dafür Beispielgebend. Vom großen Flachgewässer hin zur drohenden Versteppung.

Hinzu gesellen sich heute zusätzliche Belastungen für feuchte Wiesenareale. Einst galten sie als Lebensraum für Lurche, Insekten, Schnecken und anderes Getier, doch ist dieser Einklang längst gestört. Seit Jahren kommt es zur systematischen Ausbringung von Gärresten aus Bio-Gasanlagen und anderen flüssigen Abfallprodukten, die das biologische Gleichgewicht stören. Damit verschwinden zunehmend Kleinstlebewesen, die als Nahrungsgrundlage anderer Tierarten dienen. Eine kaum aufzuhaltende Dezimierung der Artenvielfalt setzt ein, die sogenannte umweltbewusste Prozesse in Gang setzen. Nicht nur ausgebrachte Flüssigkeiten wirken hier verheerend, hinzu kommt eine enorme Verdichtung des sensiblen Bruchbodens durch eingesetzte tonnenschwere Landtechnik die einen kaum reparablen Schaden verursacht. Alles unter Einhaltung von PseudoVorgaben?

Ein Eingriff, der nicht dem Klimawandel anzulasten ist, machen unsere großen Feldschläge anschaulich. Sie verfügen kaum noch über Schutzpflanzungen. Feldraine und kleine Gräben sind verschwunden, damit auch Lebensgrundlagen für heimische Pflanzen und Tiere. Nicht nur seit der Kollektivierung hat unsere Feldmark einen wesentlichen Teil vorhandener natürlicher Ressourcen verloren. Es gibt keine Hamster, kaum noch Hasen, keine Wildkaninchen, fast keine Fasane, Rebhühner sind ausgestorben. Brachvogel und Großtrappe waren einst auch in unserer Natur Zuhaus!

Auch Natur vor unserer Haustür ist ein Teil der globalen Welt. Um diese zu retten, fangen wir doch einfach vor unserer Haustür damit an. Das gesamte Seelsche Bruch ist als Schutzgebiet zügig anzuerkennen, um einen weiteren Verlust von heimischer Identität zu verhindern.  

(c) B.Gehre 2022