FUSSBALL war über einen sehr langen Zeitraum die dominante Sportart in Hakenstedt. 2021 beging unser Sportverein "Eintracht Hakenstedt" seinen 90. Geburtstag. Seit Gründung im Jahr 1931 hat sich in der Welt, aber auch in unserem Ort sehr viel ereignet. Die 30er Jahre dominierte die braune Ära, die 1945 in einem Desaster endete. Mit einer Übergangszeit als sowjetische Besatzungszone, die sich bis zur Gründung der DDR 1949 erstreckte, folgten 40 Jahre einer roten Diktatur. Erst 1989 bereitete die friedliche Revolution dem sozialistischen Spuk ein Ende.
Als 1931 zu Zeiten der Weimarer Republik engagierte Hakenstedter Sportler den Fussballverein "Eintracht" gründeten, war der zweite Weltkrieg noch in weiter Ferne. Mit Freude spielte man Fussball auf der von Gutspächter Karl Gontard freigegebenen Schafweide. In Hakenstedt lebten zwischen Frühjahr und Herbst stets viele Saisonarbeiter, von denen ebenfalls einige dem Sport frönten. Bis dann der Zweite Weltkrieg mit seinen schlimmen Folgen daherkam. Väter, Brüder, Ehemänner mussten als Soldaten ihr Leben für einen sinnlosen Vernichtungskrieg einsetzen. Viele Hakenstedter Sportler kehrten oft körperlich verletzt wieder heim. Einige von ihnen war eine Rückklehr in ihre geliebte Heimat nicht vergönnt, sie fielen auf den Schlachtfeldern des Krieges. Ihre Familien hatten ein schweres Schicksal zu ertragen. Auf Bauernhöfen fehlten unterstützende Hände und guter Rat. Nicht wenige Bauernhöfe galt es unter schwersten persönlichen und materiellen Bedingungen weiter zu bewirtschaften. Die Versorgungslage in der Nachkriegszeit gestaltete sich dramatisch. Massive finanzielle wie wirtschaftliche Einschränkungen stellte Menschen in der Nachkriegszeit vor große Probleme. Eine Vielzahl von Flüchtlingen aus dem Osten des Vaterlandes und Vertriebenen vom Sudetenland und Menschen ausgebombter Städte waren aufzunehmen. Fast jede Hakenstedter Familie musste Räumlichkeiten für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft, sie wuchs um mehr als das doppelte an.
1949 begann ein gesellschaftlicher Neustart, der alle gewachsenen Strukturen und kulturellen Gewohnheiten auf Geheiß der Sowjets hinwegfegte. Selbst der harmlose Name des Sportvereins "Eintracht" musste weichen und dem neuen Namen "Traktor" Platz machen. Die DDR Führung folgte gern den rigiden Vorgaben der sowjetischen Besatzer, die im Hintergrund die roten Fäden zogen. Mit dem neuen Namen arrangierten sich die alten und neuen Mitglieder des Vereins schnell. Sie konzentrierten sich auf das sportliche Geschehen im Ort und ließen den Ball bald wieder rollen. Der Sportverein war gerade nach dem Krieg ein gern genutzter Treffpunkt für sportliche und gesellschaftliche Betätigung. In den 1950er Jahren begannen Planungen zur Gestaltung eines neuen Fussballplatzes. Mit fortschreitenden Jahren entwickelte sich daraus eine gestalterisch gelungene Sportanlage. Mitte der 1970er Jahre entstand ein Mehrzweckgebäude mit Sanitäranlagen. Seit dem hatten Volksfeste mit der Mehrzweckhalle einen festen Veranstaltungsort gefunden. Viele Sportfeste und weitere Veranstaltungen konnten die Hakenstedter hier begehen.