SCHÄFERHAUS
1790, das Jahr seiner Erbauung verrät der mittlere Fenstersturz im Erdgeschoss. Mit seinem Alter von über 230 Jahren ist es wohl das älteste massive Wohngebäude im Ort.
Der
Hakenstedter Geschichtsschreibung ist das "Schäferhaus" schon lange
bekannt. So weist eine Ortsskizze von 1730 ein "altes und verfallenes
Schäferhaus" auf, welches damals innerhalb des Klosterhofes stand. Auch
Peter Wilhelm Behrends erwähnt diesen Begriff in seiner "Haldensleber
Chronik" von 1826.
Zwischen 1288 und 1552, als Zisterzienser des Klosters Mariental den
Klosteraussenhof verwalteten, wohnte in dem kleinen Häuschen einer ihre
Mönche, der sich um seelsorgerische Belange der
Dorfbewohner kümmerte. Als 1552 der letzte Mönch den Hof verlassen hatte, zog
dort der Schäfermeister ein.
Doch
verfiel das alte Gemäuer immer mehr, so daß man um 1730 die Errichtung
eines neuen Gebäudes plante. Als Bauplatz wurde der Standort des heute
auf dem Hinterhof unbewohnten Hauses bestimmt, am Rand des umfangreichen
Schäfereikomplexes. Als nach 1750 die bis dahin über den Klosterhof
führende Wasserfuhre ihren heutigen Verlauf erhielt, kam es zur
Errichtung des bestehenden Schäferhauses.
Hier
wohnten noch vor geraumer Zeit vier Familien mit ca. 20 Personen unter
Bedingungen der damaligen Zeit. Nachdem letzte Bewohner das Haus
verließen, erinnert es uns an seine
lange Tradition.
(aktualisierte Version 08/2024 B. G.)