Zisterzienser führten Acker- und Weinbau zur Blüte, professionalisierten die Imkerei und machten Schafhaltung zum ertragreichen Erwerbszweig. Einige große europäische Abteien der Zisterzienser verfügten über mehr als 10.000 Schafe.
Mit Gründung vom Klosteraussenhof hielt die Schafhaltung in Hakenstedt Einzug. Als ab 1618 Pächter das Klostergut verwalteten, zog die moderne Schafzucht in Hakenstedt ein. Urkundlich wird der erste Schäfermeister 1635 erwähnt.
Der letzte traditionelle Hirte des Hakenstedter Schäferstandes begann einst beim letzten Pächter vor 1945 seinen beruflichen Werdegang. Das Licht der Welt erblickte er im Kaiserreich, seine Schulzeit und beruflicher Start fielen in die Weimarer Republik. Zwölf Jahre brauner Diktatur und eine chaotische Nachkriegszeit schlossen sich an. Danach landete er ungefragt im roten Sozialismus.
Aus dem vormaligen Klostergut war das Volksgut geworden, welches ihn als Rentner im 20. JH entließ. Mit wachem Interesse nahm er aufgeschlossen am alltäglichen Leben teil. Erlebte die Rückübertragung des Volksgutes an die Braunschweig-Stiftung und die Änderung der ökonomischen Orientierung.
Betrübt verfolgte er als Unbeteiligter die Abwicklung seiner geliebten Schafhaltung wie der gesamten Tierhaltung auf dem nun zum Stiftungsgut gewordenen Betrieb.
